Wissenswertes

Paprika

 

Es war der Entdecker Amerikas, der das „Universalgewürz“ nach Europa brachte. Denn mit dem
Ende der zweiten Reise von Christoph Columbus kamen auch die ersten Sämlinge der Paprikapflanze
über den Atlantik geschippert. Heute reicht das Anbaugebiet des aromatischen Gewürzpaprikas von
Ungarn, Rumänien und Bulgarien über Griechenland, Italien und Südfrankreich bis hin nach Indien und Ostasien.

Dank seiner facettenreichen Schärfegrade gilt Paprika als eines der vielseitigsten Küchengewürze
der Welt. In deutsche Kochtöpfe wird lediglich Pfeffer in noch größeren Mengen gestreut.

Zur Herstellung des Paprikagewürzes werden getrocknete und gemahlene Gewürzpaprikaschoten verwendet. Rote, gelbe und grüne Gemüsepaprika eignen sich nicht zur Produktion des Gewürzpulvers.

 

  • Ungarn gilt als Land des Paprika-Anbaus. Für eine bessere Übersicht wurden sieben Güteklassen entwickelt. Die bekanntesten sind das süßlich-fruchtige „edelsüß“ und das charakteristisch aromatische „rosenscharf“.
  • Edelsüßer Paprika wird aus erstklassigen, reifen Früchten hergestellt, bei denen die inneren Scheidewände entfernt werden. Die Färbung ist von zartem Rot. Sein Geschmack ist aromatischmild und süßlich-fruchtig. Scharfer Paprika „rosenscharf“ wird aus ganzen Früchten gewonnen. Seine Farbe geht von gelblichbraun bis rötlich-braun. Geruch und Geschmack sind scharf.
  • Obacht bei der Zubereitung: Während Delikatess- und Edelsüßpaprika mit den Speisen angebraten wird, gibt man halbsüßes und rosenscharfes Paprikapulver erst beim Nachwürzen an die Speisen.
  • Koreanische Wissenschaftler fanden heraus, dass ein erhöhter Konsum von scharfer Paprika den Körperfett-Anteil reduziert.
  • Heißt es die Paprika oder der Paprika? Grammatikalisch ist beides erlaubt. Der Duden lässt neben dem weiblichen auch das männliche Genus zu.
  • Hausfrauenweisheit: Zur Beseitigung der Schärfe an den Händen nach Verwendung von Paprikapulver empfiehlt sich Händewaschen mit Alkohol.
  • Botanisch betrachtet, dient die Schärfe der Paprikafrucht als Abwehrmechanismus gegen Säugetiere. Vögel hingegen verfügen über anders aufgebaute Rezeptoren, deren Nervenzellenoberflächen nicht auf das scharfe Capsaicin reagieren. So werden die unverdauten Samen zusammen mit dem Kot der Tiere ausgeschieden. Dies führt zu wildem Paprikawuchs in Wald- und Wiesenregionen.
  • Im österreichischen Sprachgebrauch gibt es für das Würzen mit Paprikapulver ein eigenes Verb: paprizieren.
  • 1937 erhielt der ungarische Chemiker Albert Szent-Györgyi den Nobelpreis für Medizin. Ihm war es erstmals gelungen, eine verwertbare Menge Vitamin C aus Paprika zu isolieren.
  • Menschen, die allergisch auf Latex reagieren, können oftmals auch keine Paprikaprodukte vertragen. Grund dafür sind das Major-Latex-Allergen und die homologe l-Ascorbat-Peroxidase; sie agieren als Kreuzallergene und sorgen für die Unverträglichkeit gegenüber beiden Produkten.


Paprika & Gulasch
Ohne Paprika läuft in der ungarischen Küche gar nichts. Vor allem Traditionsgerichten verleiht das Nationalgewürz ihre unverkennbare Balkan-Note.
Beim ungarischen Pörkölt, uns besser bekannt als Gulasch, entfaltet sich das charakteristische Paprika-Aroma jedoch erst im Zusammenspiel aller Zutaten.

In dem deftig-sämigen Hausmannsklassiker treffen durchwachsenes Rindfleisch, geschmorte Paprikaschoten, kräftiger Rotwein, würzige Zwiebeln und mehlige Kartoffeln aufeinander und vereinen sich zu einem wahren kulinarischen Potpourri.

Für den besonderen, geschmacklichen Clou sorgt die Zugabe von würzig-süßem Paprikapulver in den Stärken edelsüß bis rosenscharf. Originalgetreu in rustikalen Porzellanschalen serviert, schmeckt das frisch zubereitete Gulasch besonders gut.

Paprika & Chips
Jahrelang als Junk-Food verschrien, werden Kartoffelchips inzwischen auf Partys und Empfängen als edle Aperitifs oder als knusprige Beilage zum Salat gereicht.

Besonderer Beliebtheit erfreut sich weiterhin der Klassiker unter den Geschmacksrichtungen: Paprika. Denn wenn würzig-aromatisches, frisch gemahlenes Paprikapulver auf hauchdünne, knusprig-zarte Kartoffelscheiben trifft, dann entstehen herrlich kleine Naschereien, die Gaumen und Seele gleichermaßen erfreuen.

Schonend frittiert in nativem Olivenöl, entfalten die herzhaft kleinen Sünden erst ihren vollen Geschmack. Für die extra Portion Würze eine Handvoll Himalayasalz über die Chips streuen – fertig ist der perfekte Snack für Genießer. Aber Vorsicht: Sucht-Gefahr!

 

Quelle: Ubena, Pixello.de